Wie alles begann ...

Meine ersten Berührungspunkte mit MLM hatte ich schon sehr früh. Ich kann mich zumindest dunkel daran erinnern, dass ab und an mal Freundinnen meiner Mutter zu uns kamen und sie alle gemeinsam um einen Tisch saßen, kleine Snacks aßen und gespannt auf die vor Ihnen ausgebreiteten „Kunststoffschüsselln“ blickten. Eine für mich unbekannte Frau erklärte dazu mit Begeisterung, was diese Schüsseln, Schalen und Löffel so besonders macht. Am Ende kaufte vermutlich jeder etwas – die eine mehr, die andere weniger und meine Mutter freute sich über einen geselligen Abend mit ihren Freundinnen und natürlich dem Gastgeschenk! Dass es sich hierbei um ein Milliarden-Business handelte, war mir als kleiner Steppke sicherlich nicht und vermutlich auch nicht mal den anwesenden Damen klar.

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Ich selbst wurde allerdings erst recht spät auf ein ähnliches Geschäftsmodell angesprochen. Es war im ersten oder zweiten Semester meines Studiums der Wirtschaftswissenschaften in Kassel. Ein mir auf den ersten Blick nicht sonderlich sympathisch erscheinender Student – vielleicht 2-3 Semester über mir – sprach mich mitten in der Mensa an und offerierte mir „die Geschäftsidee“. Ich sei genau der richtige und würde ein unglaubliches Potential mitbringen blabla… Aus Höflichkeit oder wohl eher Verlegenheit sagte ich einem Treffen bei ihm im Büro zu. Etwa eine Stunde vor dem Treffen sage ich per SMS ab.

Ich wusste absolut nicht, worum es ging, aber es konnte einfach nur unseriös sein und ich war schließlich im Begriff ein wichtiges Studium zu absolvieren und später einen bedeutenden und sehr gut bezahlten Job zu bekommen (wenn ich heute darüber nachdenke, muss ich schon schmunzeln).

Na ja, etwa im 6. Semester, als so langsam die anfängliche Euphorie wich und die Fragen über die Sinnhaftigkeit über mein gewähltes Studium lauter wurden, sprach mich wieder jemand an. Diesmal jedoch auf einer Studentenparty und erst nach einem bis dahin sehr guten und entspannten Gespräch über Politik, Wirtschaft, die Uni und wer weiß was sonst noch…

Er machte keinen großen Versprechungen, sondern verschob lediglich das angefangene Gespräch auf einen etwas ruhigeren Ort. So tauschten wir Nummern aus und verabredeten uns für ein „unverbindliches Gespräch“.

Was soll ich sagen…dieses Mal bin ich hingegangen und es hat mich überzeugt. Zumindest insoweit, als dass ich beschloss mich näher mit der Thematik zu beschäftigen. So saß ich im November 2005 jeden Tag bei ihm im Büro, nutze die Ressourcen der Company und des Internets und recherchierte, bis mir der Kopf qualmte. Da ich im Schwerpunkt Wertpapiermanagement gewählt hatte und generell sehr Zahlen/Daten/Faktenaffin bin, fühlte ich mich in der „Finanzdienstleistung“ zumindest nicht unwohl. Das änderte sich jedoch, als ich plötzlich Freunde „beraten“ sollte. Bitte was soll ich tun? Niemals…

Insgeheim war ich nämlich auch dabei, weil ich das geforderte Praxissemester in dieser Firma machen wollte. Da sie sich schwerpunktmäßig mit investmentbasierten Produkten beschäftigte, hätte das ganz gut gepasst.

Aber auch hier war ich Opfer meiner Erziehung, meiner Glaubensgrundsätze und den unerschütterlichen Glauben, dass alles was anders ist, automatisch schlecht und unseriös sein musste. Das Problem war nur, dass meine eigenen Recherchen etwas ganz anderes offenbarten. Nachdem ich also gut 6 Wochen in Ruhe gelassen wurde, sollte ich zu den wöchentlichen Meetings kommen. Kein Problem – hauptsache ich konnte mich weiter und tiefer mit der Materie beschäftigen. Und was soll ich sagen – auch diese Meetings waren gut. Sie waren sogar sehr gut!

Beraten wollte ich dennoch niemanden, bis mein damals bester Freund fragte, was genau ich dort mache. Nach kurzem Statement dazu und oberflächlicher Analyse seiner Finanzprodukte war schnell klar – das geht besser! Das geht sogar viel besser! Ohne dass ich es wollte und ohne dass ich es merkte, hatte ich meinen ersten Mandanten beraten. Und es war großartig. Wir hatten beide viel Spaß dabei und das wichtigste, er hatte einen echten und messbaren Nutzen – durch mich! An meinen Verdienst kann ich mich nicht mehr erinnern, aber es wird nicht wirklich viel gewesen sein.

Nachdem mich die Leidenschaft zu Finanzprodukten so richtig gepackt hat, sprach ich in meinem Umfeld darüber, wurde schnell weiterempfohlen und wurde im Unternehmen sogar „befördert“. Bis hierhin wusste ich nicht, dass ich in einem MLM-System war. Ich wusste zwar, dass andere ein „Team“ hatten, hatte mich aber nicht weiter damit beschäftigt. Auch hier bin ich völlig unvorbereitet in das Thema Teamaufbau „hineingewickelt“. Ich sprach über das, was mich begeistert und plötzlich wollten andere mitmachen. Im Mai 2006 war ich noch allein, im Juni 2006 hatte ich die ersten 5 Partner. Diesen Partnern sollten noch viele weitere folgen und ich kann heute sagen, dass gerade die Anfangszeit, wo alles trotz sehr viel Fleiß, Arbeit und Engagement doch irgendwie provisorisch und extrem lebendig war. Plötzlich hatte ich Verantwortung. Ich gab Wissen weiter, förderte Fähigkeiten und ganz nebenbei lernte ich nicht nur ein Business, sondern auch zwischenmenschlich unglaublich viel dazu. Kurzum…wir hatten eine wirklich tolle Zeit.

 

Schon sehr früh hatte ich Abläufe in der Ausbildung, Standards und regelmäßige Weiterbildungen mit anschließenden Tests eingeführt. Es reichte mir nicht, dass ich fachlich gut war – auch jeder meiner Partner sollte top ausgebildet sein. So habe ich im Prinzip gut 10 Jahre an der Perfektionierung eines Einarbeitungsprozesses, der Führung von Partnern oder dem Transport von Wissen gearbeitet. Das war mir allerdings gar nicht so wirklich bewusst – es war einfach notwendig. Die Erfolge ließen nicht lange auf sich warten und recht schnell eröffnete ich mein erstes eigenes Büro – und zwar in meiner Stadt. Ein großartiges Gefühl. Doch eine Sache konnte ich nicht lösen und das ließ mir einfach keine Ruhe.

Denn was viele Networks gerne verschweigen ist, dass Teamaufbau sehr anstrengend sein kann. Man muss sich ständig und immer wieder aufs Neue mit Menschen beschäftigen und auch ein Stückweit auf sie einlassen. Die immer wiederkehrenden Prozesse können nach einer gewissen Zeit schon zermürbend erscheinen. Was ich wollte, war ein nicht verwässerbarer Prozess, der schnell von jedem erfasst, an dem man sich orientieren kann und der ohne großes Zutun einfach reproduzierbar ist – automatisiertes Wachstum also. Klingt doch ganz einfach 😉

Irgendwann kippte dann das Verhältnis Beratungen zu Teamaufbau zu Gunsten letzterem und ich wollte hierüber alles wissen und lernen. Als Sponsor oder wie wir es nannten „Führungskraft und Mentor“ machte ich glaube ich einen ziemlich guten Job. Ich wurde zumindest von allen Seiten immer wieder dazu bestätigt, geehrt und auf die großen Bühnen gestellt.

Da ich eher vom Typ Tunnelblick bin, gab es für mich damals keinen PlanB oder ähnliches. Ich wusste also bis hierhin fast nichts über andere MLM Branchen und Systeme.

Doch es blieb ja immer noch mein „Problem“…

Wie vom Blitz getroffen kam mir die Lösung dann Mitte 2015 beim Joggen. Die Idee dahinter war so simple, dass ich mich ernsthaft selbst hinterfragte. Kann es denn wirklich so einfach sein?

Es gibt zwei „Probleme“ im Teamaufbau. 1. Die immer gleichen Einarbeitungsroutinen, die aber schnell zu verwässern drohen und 2. der Anspruch, ein großes Team aufzubauen.

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Wenn du als Neuling in ein MLM Unternehmen kommst und auf der Bühne steht jemand, der 2.000, 20.000 oder 120.000 Partner hat (je nach Branche und Unternehmen), willst du doch genau dahin! Von 0 auf 20.000 erschlägt aber erstmal viele – ja schreckt sogar ab. Die Challenge also – finde erstmal den Ersten!

Und genau darum geht es. Finde einen neuen Partner! Ich wollte mein Team damals verdoppeln und rechnete mir aus, wie lange es wohl etwa dauern müsste. Das war relativ ernüchternd und ich war ohnehin nie der geduldigste Mensch. Aber im Grunde müsste es doch in einer Woche möglich sein – nämlich dann, wenn jeder Partner nur einen einzigen neuen Partner findet, begeistert, einstellt. Auch einen Namen hatte ich sofort – DoubleYOU! (Leider konnte ich mein System aus Lizenzgründen nicht so nennen)

Ein zweites Problem, was ich nur zu gerne gelöst hätte bestand darin, nie genau zu wissen, wieviel Potential eigentlich im vorhandenen Team steckt! Bei 4-5 Leuten ist das kein Thema, die kann ich fragen. Aber sobald das Team wächst und größer wird, wird das schon schwierig und irgendwann unmöglich. Wie oft habe ich mit direkten und indirekten Partnern zusammengesessen und eine „Potentialanalyse“ gemacht. Wie viele Menschen kennst du eigentlich, wie viele Kontakte hast du oder mit wem würdest du am liebsten zusammenarbeiten… Wer wirklich ein großes Team aufbauen möchte, sollte von Beginn an professionell mit dieser „Basisarbeit“ umgehen und diese Vorgehensweise auch konsequent weitergeben.

An der Stelle: Einer meiner besten Freunde war Headhunter. Unternehmen haben ihm klar gesagt, welche Fähigkeiten und Eigenschaften ein neuer Mitarbeiter mitbringen muss. Erst dann sollten erste „Anbahnugsgespräche“ geführt werden. Es ist also völlig normal, dass man sich über solche Dinge Gedanken macht. Machst du das aber im MLM (die Anforderungen sind sicherlich andere), schlagen unwissende die Hände über den Kopf zusammen und winken mit dem „Unseriös-Schild“. Ich habe das nie verstanden – es ist einfach völlig unlogisch. Und ich kann es aus unzähligen eigenen Erfahrungen bestätigen. Wer damit einen Klemmer hat, baut nicht auf. Wer damit locker und souverän umgeht, mit Menschen spricht und das Business gut rüberbringen kann (kann man lernen), hat eine rosige Zukunft im MLM vor sich – das ist schon das ganze Geheimnis!

 

Was ich brauchte war also eine App, die es Partnern ermöglicht, das Ziel „einen neuen Partner einstellen/sponsern“ zu erreichen und das wiederkehrend. Zudem sollte nicht nur der jeweilige User, sondern auch die Führungskraft/Sponsor einen Überblick über das aktuelle Potential erhalten. Damals war ich mir sicher, dass führt mich und somit natürlich jeden meiner Partner in völlig neue Sphären. Denn neben einem für jeden sehr einfachen und erreichbaren Ziel, würde auch jeder neue Partner sofort verstanden haben, worum es geht. Somit hätte ich eine unaufhaltsame Kette in Gang gesetzt und alles, was man sich von einem MLM anfangs erhofft, nämlich organisches Wachstum und Passiveinkommen würde ich so erreichen können. Leider kam es aber vorerst nicht zur Umsetzung, denn nach fast 10 Jahren wurde der Gedanke in meiner Company aufzuhören immer präsenter. Es war sicherlich eine der schwersten Entscheidungen, die ich jemals getroffen habe. Ich hatte so viel Aufgebaut…Partner und Mandanten, die sich auf mich verließen, Freunde und Kollegen im Unternehmen, ein wiederkehrendes 6-stelliges Einkommen und dennoch war ich nicht mehr wirklich glücklich. Wertesysteme passten einfach nicht mehr zusammen und somit beschloss ich 2015 meine Kündigung einzureichen. Finanziell war das natürlich ein echtes Wagnis, aber ich wusste, mit dem was ich in den letzten Jahren gelernt hatte, würde ich es wieder schaffen! Geld war nie mein Antrieb – ich halte es dennoch für wichtig. Drei Jahre später verdiente ich mehr, als jemals zuvor!

 

2018 beschäftigte ich mich wieder intensiver mit dem Thema Teamaufbau – meiner wirklichen Leidenschaft! Ich las viel über MLM, die Unternehmen, die verschiedenen Systeme. Ich wusste, ich wollte unbedingt wieder Teamaufbau machen. Aber wo genau? Kosmetik? Schmuck? Nahrungsergänzung? Energie? Haushaltsprodukte? Finanzen? Boomen tun sie ja alle. Oder vielleicht doch kein Vertrieb, sondern besser Empfehlungsmarketing? Zumindest wusste ich, dass ich keinen Aufbau übers Internet machen wollte. Ich wollte mit Menschen zu tun haben – es sollte kein 0815-Job sein.

 

Parallel entwickelte ich aber schon DoubleYOU – heute doory. Mittlerweile ist der Funktionsumfang und die Auswertungsmöglichkeiten dermaßen angewachsen, dass aus der ursprünglich kleinen App-Idee eine ausgewachsene Web Software wurde. Aber ich merkte schnell, dass ich noch Erfahrungslücken hatte. Während die Finanzdienstleistung hauptsächlich Männer anzog, ist die MLM-Branche doch eigentlich eher eine von Frauen dominierte Welt. Um mit doory aber allen gerecht zu werden, musste ich herausfinden, ob Frauen anders an das Thema Teamaufbau herangehen. Somit schrieb ich mich kurzerhand in ein Schmuck-MLM ein. Was soll ich sagen, dass war echt interessant und lustig. Ich baute schnell ein kleines Team auf, erklomm die ersten beiden Positionen und war auf einer Beförderungsbühne mit gut 50 Frauen und etwa 3 Männern ;-). Meine Erfahrungen flossen 1:1 in die Entwicklung von doory ein. Ich zog mich dann aus der Firma zurück – Schmuck war und wird auch sicherlich niemals zu meinen Interessen gehören.

 

Als nächstes kam ich dann ins Empfehlungsmarketing – wieder eine ganz andere Nummer. Hier traf ich zum ersten Mal Menschen, die 20.000 oder auch 60.000 Menschen in ihrer Downline haben. Das ist schon krass und beeindruckend, wenn man bedenkt, dass das alles in vielleicht 20 Jahren entstanden ist, weil jemand mal sagte „mir doch egal was andere denken. Ich finde die Produkte toll, den Geschäftsplan super und ich erzähle es einfach weiter“. Na ja, ganz so einfach war es sicherlich nicht, aber es ist möglich!! Ich sprach also wieder viel über Teamaufbau, was gut und was nicht so gut funktioniert und natürlich über doory (noch in der Entwicklung). Die Feedbacks waren mega und bestärkten mich darin, eine Firma zu gründen und das Produkt für alle anzubieten.

 

Heute habe ich Kontakte in alle möglichen Unternehmen und in viele Länder. Der Austausch bringt mir enorm viel und doory ist noch lange nicht fertig. Ich sehe es auch eher als Prozess und bin immer sehr gespannt, wenn neue Ideen oder Feedbacks der User kommen. Ich lese und beantworte jede Nachricht selbst und baue gute Ideen in die nächsten Versionen ein.

 

Da ich mich zunächst vollkommen auf die Weiterentwicklung von doory konzentrieren will, bin ich aktuell nicht im MLM engagiert. Das wird aber sicherlich wieder kommen – es wäre einfach fahrlässig diese großartige Möglichkeit nicht zu nutzen!!

 

Allen, die bis hierher gelesen haben – ihr seid echt irre 😉

Nein ernsthaft… ich hoffe sehr, dass euch doory hilft und ihr euren Teamaufbau damit massiv voranbringen könnt. Gebt mir daher auch immer gerne ein Feedback. Nur so kann ich das System immer weiter verbessern.

Nutzt doory auch bitte immer von Beginn an mit euren neuen Partnern. Ihr könnt mir eins glauben…ein bisschen System, charmant über eine Software und nicht (oft als Aufforderung verstanden) von dir als Sponsor, kann wahre Wunder bewirken. Genau aus diesem Grund haben wie die dreimonatige Testphase für dich eingebaut!

 

Ich wünsche dir von Herzen alles Gute und maximalen Erfolg!

Sonnige Grüße,

Marco